Seelze gegen Rechts

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

ich freue mich, heute hier auf dem Rathausplatz zu stehen und mit Ihnen gemeinsam ein Zeichen zu setzen: Seelze zeigt Gesicht, für Demokratie und Vielfalt! Offenbar leben wir wieder in einer Zeit, in der unsere Werte und unser Zusammenleben erneut auf die Probe gestellt werden. Wir müssen erleben, wie Hass, Gewalt und Intoleranz zunehmen, wie Populismus und Extremismus unsere Gesellschaft spalten wollen, wie Fake News und Verschwörungstheorien aus Hinterzimmertreffen unsere Demokratie untergraben wollen. Wir haben aber in den letzten Wochen auch gesehen, wie die Zivilgesellschaft, wie die Demokraten, wie sich Bürger von jung bis alt gewehrt haben. Wie sie sich organisiert, mobilisiert, vernetzt haben. Wie sie auf die Straße gegangen sind, wie sie Flagge gezeigt haben, wie sie laut geworden sind. Das ist sehr ermutigend, auch weil es immer noch andauert.

Denn wir alle sind diese Stadt und dieses Land. Und wir sind die Mehrheit. Wir sind eine bunte und lebendige Stadt, in der Menschen aus verschiedenen Kulturen, Religionen, Generationen und Lebensstilen friedlich miteinander leben können. Wir sind auch Teil einer größeren Gemeinschaft, einer europäischen und globalen Gemeinschaft, die auf gemeinsamen Werten und Menschenrechten basiert. Damit sind wir solidarisch mit allen, die für Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit kämpfen, die unterdrückt, verfolgt oder diskriminiert werden oder in Gefahr sind.

Das hat auch der Rat der Stadt Seelze in seiner Januar-Sitzung deutlich zum Ausdruck gebracht: Alle Parteien im Rat haben sich in der Sitzung entsprechend deutlich dazu geäußert. Mit einer Ausnahme: die gewählten Vertreter der einen Partei, die für mich keine Alternative darstellt, die haben dazu geschwiegen.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

der Stadtrat mag ein Zeichen gesetzt haben, aber Ihr Einsatz ist ungleich wichtiger. Daher danke ich Ihnen für Ihr Engagement, für Ihr Gesicht, für Ihre Stimme. Ich bitte Sie, bleiben Sie aktiv, bleiben Sie wachsam. Reden Sie in ihren Familien, ihren Freunden und Kollegen über das Thema und lassen Sie uns gemeinsam weiter gemeinsam Demokratie und Vielfalt leben. Und wenn nötig, auch dafür auf die Straße gehen.



Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.